Rheinischer Sauerbraten - Das Traditionsrezept

Der Rheinische Sauerbraten ist ein wahres Meisterwerk der deutschen Küche. Mit seiner charakteristischen süß-sauren Soße und dem zarten, mürben Fleisch ist er das perfekte Sonntagsessen für die ganze Familie. Dieses traditionelle Rezept wurde über Generationen weitergegeben und perfektioniert.

Geschichte des Rheinischen Sauerbratens

Der Rheinische Sauerbraten hat eine lange und stolze Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Ursprünglich war das mehrtägige Marinieren eine Methode, um Fleisch haltbar zu machen und ihm gleichzeitig einen unverwechselbaren Geschmack zu verleihen. Die charakteristische süß-saure Soße mit Rosinen und Lebkuchen macht ihn zu einem einzigartigen Gericht der rheinischen Küche.

Was den Rheinischen Sauerbraten von anderen Varianten unterscheidet, ist die Zugabe von Rosinen und Lebkuchen zur Soße, die ihm seine typische süß-saure Note verleiht. Diese Tradition stammt aus der Zeit, als Gewürzhändler aus fernen Ländern ihre Waren über den Rhein transportierten und dabei kulinarische Einflüsse hinterließen.

Zutaten für den Sauerbraten

Für das Fleisch:

  • 2 kg Rinderbraten (aus der Keule oder dem Bug)
  • 2 EL Pflanzenöl zum Anbraten
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Für die Marinade:

  • 750 ml Rotweinessig
  • 500 ml Rotwein (trocken)
  • 500 ml Wasser
  • 2 große Zwiebeln, in Scheiben geschnitten
  • 2 Karotten, in Scheiben geschnitten
  • 3 Lorbeerblätter
  • 10 Wacholderbeeren
  • 1 TL Pfefferkörner
  • 4 Nelken
  • 1 Zimtstange
  • 3 Knoblauchzehen

Für die Soße:

  • 3 EL Mehl
  • 100 g Rosinen
  • 100 g Lebkuchen, zerbröselt
  • 2 EL Zucker
  • Salz zum Abschmecken
  • 2 EL Butter

Zubereitung

Schritt 1: Marinade vorbereiten (3 Tage vorher)

  1. Alle Zutaten für die Marinade in einem großen Topf aufkochen und dann vollständig abkühlen lassen.
  2. Das Fleisch in eine große Schüssel oder einen Bräter legen und mit der kalten Marinade übergießen. Das Fleisch muss vollständig bedeckt sein.
  3. Abgedeckt im Kühlschrank 3 Tage marinieren. Dabei das Fleisch täglich einmal wenden.

Schritt 2: Sauerbraten zubereiten

  1. Das Fleisch aus der Marinade nehmen und trocken tupfen. Die Marinade durch ein Sieb gießen und dabei Sud und Gemüse getrennt auffangen.
  2. Das Fleisch von allen Seiten salzen und pfeffern.
  3. Öl in einem großen Bräter erhitzen und das Fleisch rundherum kräftig anbraten, bis es eine schöne braune Kruste hat.
  4. Das Fleisch herausnehmen und das Gemüse aus der Marinade im gleichen Bräter anrösten.
  5. Mit einem Teil des Marinaden-Suds ablöschen und das Fleisch wieder hinzufügen.
  6. Den Bräter abdecken und bei 160°C etwa 2,5-3 Stunden schmoren lassen. Dabei gelegentlich wenden und bei Bedarf mehr Sud hinzufügen.

Schritt 3: Soße zubereiten

  1. Das fertige Fleisch herausnehmen, in Alufolie wickeln und warm halten.
  2. Den Bratensaft durch ein Sieb streichen und in einem Topf erhitzen.
  3. Mehl mit etwas kaltem Wasser glattrühren und unter Rühren in den Bratensaft einrühren.
  4. Rosinen, zerbröselten Lebkuchen und Zucker hinzufügen und 15 Minuten köcheln lassen.
  5. Die Soße mit Salz abschmecken und zum Schluss die Butter einrühren.

Serviervorschläge

Der Rheinische Sauerbraten wird traditionell mit Rotkohl und Kartoffelklößen oder Salzkartoffeln serviert. Die Kombination aus dem würzigen Fleisch, der süß-sauren Soße und den klassischen Beilagen macht dieses Gericht zu einem unvergesslichen Geschmackserlebnis.

Als besondere Note können Sie geröstete Mandelsplitter über den Sauerbraten streuen oder mit frischen Kräutern wie Petersilie garnieren. Ein guter Rotwein, idealerweise ein Spätburgunder aus dem Rheingebiet, rundet das Mahl perfekt ab.

Tipps für den perfekten Sauerbraten

  • Fleischqualität: Verwenden Sie am besten Fleisch vom Metzger Ihres Vertrauens. Ein gut marmoriertes Stück wird besonders zart.
  • Geduld beim Marinieren: Lassen Sie das Fleisch wirklich 3 Tage marinieren - dies ist entscheidend für den authentischen Geschmack.
  • Niedrige Temperatur: Lassen Sie den Sauerbraten bei niedriger Temperatur lange schmoren, so wird er besonders zart.
  • Soße verfeinern: Die Lebkuchen geben der Soße nicht nur Süße, sondern auch eine wunderbare Würze. Experimentieren Sie mit verschiedenen Lebkuchensorten.
  • Vorbereitung: Der Sauerbraten kann einen Tag vorher zubereitet werden - er schmeckt aufgewärmt sogar noch besser.

Variationen

Während das hier vorgestellte Rezept die klassische rheinische Variante darstellt, gibt es je nach Region kleine Abwandlungen. Manche Köche fügen der Marinade Apfelstücke hinzu, andere verwenden statt Lebkuchen Pumpernickel oder Printen. Experimentieren Sie gerne und finden Sie Ihre persönliche Lieblingsvariante!

In der schwäbischen Küche wird beispielsweise oft auf die süßen Zutaten verzichtet, während in Westfalen gerne Rübenkraut (Zuckerrübensirup) verwendet wird. Jede Variante hat ihren eigenen Charme und spiegelt die kulinarische Vielfalt Deutschlands wider.

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